Foto Gemeinde Rimbach

Die Quelle des Baches, der vermutlich nach dem keltischen Flussgott „Visucius“ benannt wurde, befindet sich in Hammelbach. Von hier aus fließt die Weschnitz zunächst ein kleines Stück Richtung Norden bis zum gleichnamigen Fürther Ortsteil und wendet sich dann entlang der Bundesstraße 460 nach Süden, bricht bei Leberbach in einem engen Kerbtal zwischen dem Krehberg und dem Kohlwald durch den Tromm-Granit. Sie fließt weiter durch ein erweitertes Tal Richtung Südwesten, um dann ab Weinheim Richtung Nordwesten gen Rhein zu fließen.


In der „Zwei-Burgen Stadt“ Weinheim verlässt sie den Odenwald und tritt in die Oberrheinische Tiefebene ein. Hier teilt sie sich in zwei Arme auf: Die Alte Weschnitz und die Neue Weschnitz – als zwei begradigte Landgräben – bilden die ca. 10 km lange Weschnitzinsel und unterqueren die B 3 und bei Hemsbach die A 5. 
Die Weschnitz bahnt sich weiter ihren Weg nach Lorsch, wo sie ihre beiden Arme wieder vereinen. Sie verläuft wiederum ein kleines Stück entlang der B 460, um später die B 47 und die A 67 zu kreuzen. 
In der Nähe des mittlerweile abgeschalteten AKW Biblis mündet unser Fluss schließlich in den Rhein.

 

Sie Südwest-Orientierung unseres Weschnitztales ermöglicht ein mildes Klima, da die Ostwinde durch die Tromm mit mehr als 500 m abgehalten werden. Das machte das Weschnitztal für eine Besiedlung so attraktiv, das unsere Vorfahren die genannten Dörfer gründeten. Durch die in früheren Zeiten regelmäßigen Überschwemmungen - u.a. auch mit der gezielten Bewirtschaftung durch Bewässerungsgräben - bekamen unsere Talwiesen den fruchtbaren Schlamm des Baches und wurden so gedüngt. Den wertvollen Dung des Viehs benutzte man zu dieser Zeit für die Felder. Entlang der Wiesengräben wuchsen früher in großer Menge wilde Orchideen, Rohrkolben, Gelbblühende Iris, Große Seggen und Binsen. Die Störche waren dabei viele Frösche und Großinsekten wie Heupferde einzusammeln. Die Landwirtschaft auf den fruchtbaren Böden brachten viele Erzeugnisse und die Handelsfreude führte zu Wohlstand.

 

Die Ausmaße der Überschwemmungen wurden zu immer größer werdenden Wirtschaftskatastrophen. Aus diesem Grund entschloß man sich in den 70er Jahren Rückhaltebecken zu errichten. Das RHB bei Krumbach soll dazu dienen, das Weschnitz-Wasser direkt zu stauen, während in den Becken in Lörzenbach, Fahrenbach und Rimbach die Seitengewässer gebändigt werden, um das Zentralwasser zu schonen.

 

Über eine Abwasserkläranlage in Mörlenbach sowie strengen Einleitverboten hat man es geschafft, aus der früher ziemlich verschmutzten Weschnitz ein Gewässer der Güteklasse II zu entwickeln. Die Weschnitz hat damit Badequalität. So konnten in der Weschnitz auch anspruchsvolle Fischarten angesiedelt werden und die Bachforelle kann sich durch geeignete Laichplätze wieder selbst erhalten. 


Die Weschnitz lässt sich somit wieder als erlebnisreicher Grünstreifen und als ein langes Flächenbiotop für viele verschiedene Pflanzen und Tiere wiederentdecken. Unser Fluss hat mit ihrem Gehölzsaum einen leicht ausgleichenden Kühleffekt im Sommer und einen Wärmeeffekt in der kalten Jahreszeit. 

Es lässt sich noch viel mehr Positives über diese besondere Lebensader erzählen. Jeder ist daher aufgerufen, sich bei einem Spaziergang entlang des Flusslaufes selbst ein Bild zu machen. 

 

 

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